Der als Filmstar in "Free Willy" berühmt gewordene Schwertwal Keiko ist am 12.Dezember 2003 im norwegischen Taknesfjord als Folge einer Lungenentzündung gestorben. Wie derzeit viele Menschen in Nordeuropa hatte sich auch der 27 Jahre alte Meeressäuger eine Erkältung zugezogen, die bei ihm allerdings tödlich verlief. "Keiko wurde schlapp und hatte keinen Appetit mehr. Da war auch mit Antibiotika nichts zu machen", berichtete Keikos Betreuer Dane Richards
Fünf Jahre lang hatten Richards und zeitweise bis zu 20 hauptamtliche Betreuer vergeblich versucht, den Orca nach zwei Jahrzehnten in Gefangenschaft wieder an ein Leben im offenen Meer mit anderen Killerwalen zu gewöhnen. Aber Keiko schwamm stets zu den Menschen zurück, ließ sich lieber füttern, statt selbst Beute zu jagen und schien mit seinem Dasein als Touristenattraktion für die Gemeinde Halsa an Norwegens Westküste höchst zufrieden zu sein.
Der isländische Fischer Jon K. Gunarsson, der den Killerwal 1979 als Jungtier gefangen hatte, ging sogar noch weiter: Kurz nach dem Transport Keikos aus den USA nach Island, wo das Training zur Auswilderung 1998 begann, sagte der Fischer: "Man hätte Keiko in kleine Stücke zerschneiden und als Nothilfe in den Sudan schicken sollen. Aus dem Fleisch des Wals ließen sich 60.000 Frikadellen machen, mit denen man sehr, sehr viele Menschen eine Weile satt machen könnte."
Einhellige Begeisterung über das sehr spezielle Walleben von Keiko herrschte dagegen in der norwegischen Gemeinde Halsa. Dort wurde nach der Ankunft des Wales und seines "Teams" der seit 1990 beklagte Bevölkerungsschwund gestoppt, denn plötzlich gab es wieder eine Einnahmequelle. Dass sich der auch an einer etwas deformierten Flosse erkennbare Wal immer wieder an Zuchtlachs-Farmen in der Nachbarschaft
Experten hatten das extrem aufwendige Auswilderungsprojekt einhellig als hoffnungslos kritisiert und mehrfach auch die Einschläferung des 10,6 Meter langen und sechs Tonnen schweren Wales gefordert. "Es grenzt an Tierquälerei, wenn Leute erreichen wollen, dass völlig an Menschen gewöhnte Tiere wieder wild werden sollen", meinte der Tiermediziner Finn Bernsten vom Norwegischen Institut für Naturforschung kurz nach Keikos Umzug von einer Bucht vor Island nach Norwegen vor gut einem Jahr.
zu vergreifen drohte, wurde ihm deshalb nachgesehen. Nach Angaben der Stiftung "Ocean Futures" hat das Auswilderungsprojekt für Keiko umgerechnet mehr als 20 Millionen Dollar (rund 16,3 Millionen Euro) gekostet. Zu den Spendern hätten auch viele Kinder gehört.

